Portrait: Manfred Halle und Ronald Lemke
Wenn es einen Flecken im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gibt, für den der inzwischen etwas abgedroschene Slogan “Leben, wo andere Urlaub machen” gilt, dann ist das die Insel Rügen. Die weltberühmten Kreidefelsen im Norden, die Schilfgürtel am Bodden mit ihrer unglaublichen Vogelvielfalt, die wunderschönen Seebäder – all das ist Jahr für Jahr Ziel von begeisterten Urlauberinnen und Urlaubern.
Der Sozialverband VdK wird auf Deutschlands größter Insel seit Jahren von zwei Männern geführt. Seit 2004 leitet Manfred Halle den VdK-Ortsverband Insel Rügen; anfangs mit Viola Glander zusammen. Einer seiner Stellvertreter ist seit 2016 Ronald Lemke. Gemeinsam mit vier weiteren Vorstandsmitgliedern haben sie den VdK im Norden des Bundeslandes etabliert.
Eingetreten ist Manfred Halle in den VdK bereits 2004. Drei Jahre zuvor hatte ein Unfall seinem Arbeitsleben ein jähes Ende gesetzt. Vor der Wende war er in den Fährhäfen Sassnitz und Mukran tätig. 1989 schloss er seine Meisterausbildung im Schlosserhandwerk ab. Nach 1989 arbeitete er als Schlosser in der Schweiz, Dänemark, Tschechien und in unterschiedlichen Regionen Deutschlands auf Montage.
Ohne Hilfe des VdK erkämpfte er sich durch alle Instanzen seinen Anspruch auf die Erwerbsunfähigkeitsrente. “Ich habe damals selbst am eigenen Leib erfahren, was die Ratsuchenden mit ähnlichen Problemen für eine Odyssee durchleben müssen”
, erinnert sich Manfred Halle. Ihm war es danach wichtig, eine sinnvolle Aufgabe für sich zu finden. “Ich habe über Beiträge in der Presse vom VdK Kenntnis bekommen und lernte dann Dieter Stolzenburg, den damaligen Juristen in der VdK-Geschäftsstelle Rostock kennen. Zu dem Zeitpunkt waren in der Ortsgruppe Bergen gerade einmal 35 Mitglieder, und es wurde ein Vorsitzender gesucht”
, erzählt der 61-Jährige. Und so leitete er schon vier Monate nach seinem Eintritt den VdK auf Rügen.
Co-Autor
Inzwischen hat “sein” Ortsverband mehr als 230 Mitglieder. Nicht wenige davon hat Manfred Halle selbst von der Bedeutsamkeit Deutschlands größten Sozialverbands überzeugt. An seiner Arbeit als Ortsverbandsvorsitzender schätzt er besonders die Abwechslung und das Miteinander mit seinen Mitstreitern.
In seiner Freizeit hat es ihm besonders die Geschichte angetan. So beschäftigt sich der seit 1969 auf der Insel Lebende mit der Historie Rügens und mit den Chroniken seines Heimatdorfs Parchtitz sowie der dortigen Schule. Gemeinsam mit zwei weiteren Autoren hat er außerdem das Buch “Die Geschichte von Sassnitz als Marine-Stützpunkt” verfasst.
Ronald Lemke ist seit Anfang 2016 stellvertretender Ortsverbandsvorsitzender. “Ich habe als Betroffener den VdK 2011 aufgesucht. Und nachdem mir geholfen wurde, möchte ich, wo ich kann, helfen”
, erzählt Ronald Lemke. Seit mehr als fünf Jahren engagiert er sich als ehrenamtlicher Auskunftserteilender in der monatlichen Sozialberatung in Bergen. Für den VdK ist er außerdem am Sozialgericht Stralsund als ehrenamtlicher Richter aktiv.
“Ich mag es, wenn ich Ergebnisse erfahre. Und das ist bei den Verhandlungen mit dem gefällten Urteil schon gegeben”
, begründet der verheiratete Familienvater.
Un-Ruhestand
37 Jahre lang hat er gearbeitet – am Ende als Werkstattleiter in einem kleinen Betrieb, bis ein Arbeitsunfall seine berufliche Karriere beendete. Ruhestand gibt es für den 59-Jährigen dennoch nicht: “Ich habe immer etwas zu tun und kann mich immer beschäftigen. Und wenn nicht, dann fahre ich Fah
Mit Engagement, Ideen und Schaffenskraft sind Manfred Halle und Ronald Lemke aus dem VdK auf Rügen nicht wegzudenken. Und neben der Arbeit für den Sozialverband haben beide Männer noch etwas gemeinsam. Sie verbindet ihre Liebe zu ihrer schönen Heimat. Ronald Lemke ist, wann immer es möglich ist, mit dem Fahrrad unterwegs. Manfred Halle erkundet Tag für Tag zu Fuß Feld, Flur und Küste – mit dabei ist immer sein junger Schäferhund Chio.