Hospizbegleitung ist Lebensbegleitung
Veranstaltungsinformationen
Wann?
Wo?
Ein Thema über das die meisten nicht gerne sprechen – das Ende des Lebens. Und damit dieses in Würde erreicht wird, gibt es die 30 Ehrenamtlichen und ihre Koodinatorin Silvia Teuwsen, die beim ambulanten Hospizdienst in Ludwigslust arbeiten.
Wenn jetzt einer glaubt, dass diese Veranstaltung im Haus Bethanien, des Stifts Ludwigslust, am Samstag, dem, 26.April 2025 ruhig und traurig war, der irrt!
Der Nachmittag startete mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen, nachdem die Vorsitzende unseres VdK Ortsverbandes, Birgit Reißinger, alle 18 Interessierten begrüßte.
In lockerer Runde startete die Koordinatorin, Frau Silvia Teuwsen, ihren Vortrag begleitet durch Bilder und Infos an der Leinwand. Zwischendurch gab es immer die Möglichkeiten Fragen zu stellen, was auch rege genutzt wurde. Frau Tomassini, eine der Ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen erzählte aus der Praxis, natürlich alles anonym. Oft wird der Hospizdienst auch Besuchsdienst genannt. Das klingt nicht so endgültig. Einmal in der Woche für ca. 1 Stunde kommt immer derselbe Ehrenamtliche zum Gast nach Hause oder ins Heim. Hauptsächlich wünschen sich die Betroffenen Gespräche mit Angehörigen, ansehen von Fotoalben, schauen der Lieblingsendung oder – wenn möglich - in den Garten gehen. Es werden die individuellen Wünsche jedes Einzelnen erfüllt, hauptsächlich mit dem Ziel, einmal etwas Abstand zum Alltag zu gewinnen und einfach mal reden können. Alles „von Mensch zu Mensch“, denn Hospiz bedeutet „Herberge“, mit dem Gedanken das Schöne in die Häuser zu bringen, Lebensqualität bis ans Ende. Über allem steht das Motto: Wir schenken Zeit.
Überall werden Ehrenamtliche gesucht, auch hier. Bevor man aber richtig tätig werden kann, erfolgt über ca. 9 Monate eine Ausbildung mit Praktikum. Immer sind Fachkundige in der Zeit dabei und beantworten alle Fragen und geben Hilfestellungen. Auch während der Tätigkeit, wobei zu erwähnen ist, dass ein Ehrenamtlicher immer nur einen Erkrankten betreut, finden regelmäßige Treffen statt. Der Austausch und die Hilfe untereinander finden stets unter fachkundiger Leitung statt.
Ebenfalls werden ein 4-stündiger „Letzter Hilfe Kurs“, der Handreichungen für den Umgang mit sterbenden Angehörigen bietet, und 1 x im Monat der Trauertreff im Haus Bethanien angeboten.
Wer sich für die Ausbildung als Ehrenamtliche oder Ehrenamtlicher zum Hospizdienst interessiert, kann sich gerne mit Frau Teuwsen (Externer Link:hospizdienst@stift-bethlehem.de) in Verbindung setzen.
Ein stationäres Hospiz ist in Ludwigslust geplant. Seit einiger Zeit liegt die Bauvoranfrage beim Bauamt in Ludwigslust. 12 Gäste soll das Gebäude beherbergen. Der Bedarf ist groß und wer dann, eventuell auch mit seinem Liebsten, seine letzten Tage dort verbringen darf, entscheidet die Dringlichkeit. Auf jeden Fall ist es für die Gäste dann kostenlos. Ein Teil des Hospizes muss durch Spenden finanziert werden.
Der Vortrag von Frau Teuwsen und die Reflektion aus der Praxis von Frau Tomassini waren sehr lebendig. Zum Schluss bedankte sich Frau Reißinger bei beiden Frauen, im Namen aller Anwesenden, für Ihr Engagement. Die Mitglieder des VdK sammelten unterdessen Spenden, die dann vom Schatzmeister Andre Saß übergeben wurden.
Schon jetzt wurde von einigen Teilnehmenden das Interesse am halbtägigen Letzte Hilfe Kurs bekundet. Dieser wird in den Veranstaltungsplan des Ortsverbandes für 2026 aufgenommen.
Text: Sylvia Döhring